Der Negoro-Tempel (jap. 根来寺, Negoro-ji, auch Negoro-dera) ist eine von den Gipfeln der Katsuragi-Berge umgebene buddhistische Tempelanlage im Norden des Stadtgebietes von Iwade (Präfektur Wakayama, Japan). Im Jahre 1087 gründete hier der ‚Bergasket’ En no Gyōja den „Bufuku-Tempel“ (豊福寺, Bufuku-ji). Der kleine Tempel gehörte zu jenen Ländereien, die Tennō Toba im Jahre 1132 dem Mönch Kakuban (1095–1143) überantwortete. Seit dieser Zeit trägt er den Namen Negoro-Tempel. Kakuban, auch als Kōgyō Daishi (興教大師) verehrt, hatte sich die Restauration des seinerzeit stark verweltlichten Shingon-Buddhismus zur Lebensaufgabe gemacht. Zwar gelang ihm im nahe gelegenen Kongōbu-Tempel (Kōyasan), dem Zentrum der Lehre und Praxis dieser Schule, der Aufstieg in eine führende Position, in der er zunächst einige Erfolge erzielte. Doch in den folgenden, teils gewaltsamen Auseinandersetzungen gewannen seine Gegner schließlich die Oberhand. Kakuban zog mit seinen Anhängern nach Negoro, wo er wenige Jahre darauf das Zeitliche segnete. Spätere Versuche einer Aussöhnung der beiden Lager blieben ohne Erfolg, und Negoro entwickelt sich zum Zentrum der „Neuen Shingon-Lehre“ (新義真言宗, Shingi Shingonshū). | ||||||