Der Onzan-ji (japanisch 恩山寺) mit den Go Boyōzan (母養山) und Hōjuin (宝樹院) in Komatsushima ist ein Tempel, der zur Shingon-Richtung des Buddhismus gehört. In der traditionellen Zählung ist er der 18. Tempel des Shikoku-Pilgerwegs. Der Tempel soll während der Tempyō-Ära (729–749) auf Wunsch des Kaisers Shōmu von Priester Gyōki gegründet worden sein. Dieser schnitzte dafür selbst eine Statue des heilenden Buddha, also des Yaskushi Nyorai als Sitzender. Zunächst hieß der Tempel Dainichi san Fukushōin (大日山福生院), zu dem Frauen keinen Zutritt hatten. Als während der Enryaku-Ära (782–806) Priester Kūkai den Tempel besuchte, konnte seine alte Mutter, Tamayori Gozen (玉依御前), ihn daher nicht begleiten. Daraufhin betete Kūkai sieben Tage lang für die Aufhebung dieser Bestimmung um den Zugang durchsetzen zu können. Da sie dann aber aufgenommen und gut verpflegt wurde, erhielt der Tempel den Namen Boyōsan Onzanji, übersetzt etwa „Tempel, der gnädig Frauen versorgt“. Kūkai fertigte während der Kōnin-Ära (810–824) ein Selbstbildnis an, das in der Halle des Tempelgründers, der Daishidō, Kultgegenstand ist. | ||||||