1.Tōkyō-jissha | ||||||
Die Tōkyō-jissha (jap. 東京十社), die „Zehn Schreine von Tokio“, sind zehn Shintō-Schreine in der Präfektur Tokio, die vom Meiji-tennō am 8. November 1868 ausgewählt und in diesen Rang (社格, shakaku) erhoben wurden. Sie liegen um den Kaiserpalast Tokio herum. Die Schreine bekamen Gesandte des Tennō, die dort für das Heil der neuen Hauptstadt Japans und den Wohlstand des Volkes beteten. | ||||||
2.Kameido-Schrein | ||||||
Der Kameido-Schrein (japanisch 亀戸天神社, Kameido Tenjinsha) im Bezirk Kōtō in Tokyo ist Sugawara no Michizane, dem Beschützer der Gelehrten geweiht. Michizane (854–903), einer der großen Gelehrten der Heian-Zeit, starb während einer Art Verbannung in Dazaifu und wurde dort in einem groß angelegten Schrein verehrt.[Anm 1] In der Mitte des 17. Jahrhunderts bemühte sich der Oberpriester des Dazaifu-Schreins, Ōtorii Nobusuke, auch in dem aufblühenden Edo neben dem bereits existierenden Yushima Tenman-gū einen angemessen großen Schrein zu errichten. Er erhielt im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem großen Meireki-Großbrand 1657 im Jahre 1661 ein Gelände neben einem Pflaumen-Garten[Anm 2] in Kameido am Ostrand der Stadt, was gut zur Pflaumenblüte im Wappen der Sugawara passte.[Anm 3] Nach dem Vorbild von Dazaifu wurde vor dem Schrein ein Teich in Herzform[Anm 4] angelegt, über den zwei Trommelbrücken (太鼓橋, Taiko-bashi) gebaut wurden. Die äußere, größere wird „Männer-Brücke“ (男橋, Otoko-bashi), die innere, kleinere „Frauen-Brücke“ (女橋, Onna-bashi) genannt. Am Teich wurden Spaliere mit Wisterien angelegt. | ||||||
3.Kanda Myōjin | ||||||
Der Kanda Myōjin (jap. 神田明神), auch Kanda-jinja genannt (jap. 神田神社), ist ein Shintō-Schrein im Stadtteil Soto-Kanda des Bezirks Chiyoda, Tokio. Die Geschichte des Schreins reicht bis in das Jahr 730 zurück. Er wurde mehrfach durch Feuer und Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut. Er war einer der bedeutendsten Schreine der Edo-Zeit; sowohl für die Samurai als auch für normale Bevölkerung. Heute ist der Schrein ein Nationales Kulturgut und gehört zu den Tōkyō-jissha. | ||||||
4.Suiten-gū (Tokio) | ||||||
Der Suiten-gū (japanisch 水天宮 ‚Suiten-Schrein‘) ist ein Shintō-Schrein im Bezirk Chūō in Tokio. Verehrt werden Ame-no-minaka-nushi no kami (天御中主神), Kaiser Antoku, seine Mutter Kenreimon-in (建礼門院) und seine Großmutter Nii-no-ama (二位尼). Suiten ist der japanische Name der buddhistischen Wasser-Gottheit Varuna, die mit der Shintō-Gottheit Ame-no-minaka-nushi identifiziert wurde. | ||||||
5.Tōgō-Schrein | ||||||
Der Tōgō-Schrein (japanisch 東郷神社, Tōgō-jinja) ist ein japanischer Shintō-Schrein im Tokioter Stadtteil Harajuku (Teil von Shibuya). In ihm wird, neben anderen Persönlichkeiten der Kaiserlich Japanischen Marine, Admiral Tōgō Heihachirō als oberster Kami verehrt. Der Tōgō-Schrein gilt als Hauptschrein weiterer Tōgō-Schreine in Japan. | ||||||
6.Hie-Schrein | ||||||
Der Hie-Schrein (jap. 日枝神社, Hie-jinja) ist ein Shintō-Schrein im Stadtteil Nagata-chō des Bezirks Chiyoda. Oberster Kami des Schreins ist Ōyamakui no kami (大山咋神), Gottheit des Berges Hiei-zan und allgemein auch Hie no kami oder Sannō Gongen genannt. Eine andere Kami ist Izanami. Der Hie-Schrein gilt als einer von über 3.000 Zweigschreinen des Hiyoshi-Taisha (ursprünglich ebenfalls Hie-Schrein) in Ōtsu, Präfektur Shiga. | ||||||
7.Meiji-Schrein | ||||||
Meiji-jingū (japanisch 明治神宮 Meiji-jingū), gelegen im Tokioter Stadtbezirk Shibuya in Japan nahe dem Bahnhof Harajuku, ist der Shintō-Schrein, der den Seelen des Meiji-tennō und seiner Frau Shōken-kōtaigo gewidmet ist. Begraben ist der Meiji-tennō hingegen auf dem Fushimi-momoyama im Süden von Kyoto. Der Schrein gehört zu den Chokusaisha. | ||||||
8.Yasukuni-Schrein | ||||||
Der Yasukuni-Schrein (japanisch 靖國神社, Shinjitai: 靖国神社, Yasukuni-jinja; „Schrein des friedlichen Landes“) ist ein Shintō-Schrein im Stadtbezirk Chiyoda, Tokio in Japan. Hier wird der gefallenen Militärangehörigen gedacht, die während und seit der Meiji-Restauration von 1868 auf der Seite der kaiserlichen Armeen ihr Leben ließen, einschließlich der in den Tokioter Prozessen verurteilten 14 Kriegsverbrecher. Er ist hoch umstritten, da neben Millionen Kriegstoten gleichzeitig die verurteilten Kriegsverbrecher Japans offiziell im Schrein geehrt werden. Auch der Gefallenen aller Nationen, einschließlich der Kriegsgegner, wird in den Hallen des Schreins gedacht.[1] | ||||||
9.Asakusa-Schrein | ||||||
Der Asakusa-Schrein (japanisch 浅草神社, Asakusa-jinja) ist ein Shintō-Schrein neben dem buddhistischen Tempel Sensō-ji im Stadtteil Asakusa des Stadtbezirks Taitō von Tokio in Japan. Er wurde im Jahr 1649 von Tokugawa Iemitsu errichtet. In ihm werden die drei Männer verehrt, die für den Bau des benachbarten Sensō-ji verantwortlich gewesen sein sollen. Der Legende nach sollen zwei von ihnen, die Fischer-Brüder Hinokuma no Hamanari (檜前浜成) und Takenari (檜前竹成), im Jahr 628 eine Statue der Bodhisattva Kannon im Sumida-Fluss gefunden haben. Die Fischer sollen die Statue in den Fluss zurückgeworfen haben, worauf sie aber jedes Mal aufs Neue aufgetaucht sein soll. Der Dorfvorsteher Haji no Atai Nakatomo (土師真中知), bzw. Haji no Nakatomo (土師中知) soll so ihre Heiligkeit erkannt und daraufhin den Tempel um sie herum errichtet, sowie die beiden Brüder zum Buddhismus bekehrt haben.[1][2] | ||||||
10.Ueno Tōshō-gū | ||||||
Der Ueno Tōshō-gū (japanisch 上野東照宮) ist ein Shintō-Schrein im Bezirk Taitō in Tokio. Verehrt wird Tokugawa Ieyasu, posthum Tōshō Daigongen (東照大権現) genannt. Im Jahr 1627 wurde auf Anordnung Tokugawa Iemitsus auf dem Ueno-Hügel ein erster Schrein zum Andenken an Tokugawa Ieyasu unter dem Namen Tōshōsha (東照社) errichtet, der 1646 der dann höherwertigen Namen 東照宮 erhielt. Dieser wurde 1651 durch einen Nachfolgebau ersetzt, der sich bis heute erhalten hat. Vor dem Weg dorthin steht im Park auf der rechten Seite die riesengroße, aus Stein gefertigte Laterne aus dem Jahr 1632, die den Namen „ばけ灯籠“ (Bake dōro, Gespensterlaterne) trägt. Der steinerne Myōjin-Torii (明神鳥居) wurde von Sakai Tadayo (酒井忠世; 1572–1636), Daimyō in Maebashi und Vertrauter der Tokugawa-Familie, gestiftet und ist als Wichtiges Kulturgut registriert. | ||||||
11.Nezu-Schrein | ||||||
Der Nezu-Schrein (jap. 根津神社, Nezu-jinja) ist ein Shintō-Schrein im gleichnamigen Stadtteil im Norden des Tokioter Bezirkes Bunkyō. Neben dem Asakusa-Schrein und dem Tōshōgū ist er der dritte Schrein in Tokio, der den Status „Wichtiges Kulturerbe“ hat, und zudem einer der zehn Schreine, die als Tōkyō-jissha bekannt sind. | ||||||
12.Yushima Tenman-gū | ||||||
Der Yushima Tenman-gū (jap. 湯島天満宮), auch Yushima Tenjin (湯島天神) oder Yushima-Schrein (湯島神社, Yushima-jinja), ist ein Shintō-Schrein in der japanischen Hauptstadt Tokio, der im Bezirk Bunkyō liegt. Er ist Ame-no-tajikarao-no-mikoto und Sugawara no Michizane gewidmet. Der Legende nach wurde der Schrein im Jahr 458 zu Ehren der Gottheit Ame-no-tajikarao-no-mikoto gegründet. Im Jahr 1355 kam es auf Grund von bösen Träumen, die die Bewohner von Yushima hatten, zur Verehrung von Sugawara no Michizane an einem Ort unter einer alten Kiefer. | ||||||
13.Nogi-Schrein | ||||||
Der Nogi-Schrein (japanisch 乃木神社, Nogi-jinja) in Tokyo ist General Nogi Maresuke und seiner Frau gewidmet. Er befindet sich im Stadtteil Akasaka des Bezirks Minato. General Nogi, vor allem bekannt für die Einnahme Port Arthurs im Russisch-Japanischen Krieg, folgte mit seiner Frau dem Meiji-Tennō am Tage dessen Beerdigung am 13. September in den Tod. Sie folgten damit einem alten, aber zu der Zeit nicht mehr praktizierten und daher auch umstrittenen Akt der Vasallentreue (殉死, junshi). |